Trostkoffer

Was ist der Trostkoffer

Trostkoffer

„Wie können wir Kinder und Familien in Trauersituationen unterstützen?“ Diese Frage stellten sich die Religionslehrerin Stefanie Witte und der Pastoralreferent Martin Kienast und entwickelten gemeinsam den Trostkoffer. Nach dem Urteil der Jury des Bonifatiuswerkes gibt der Koffer auf die obige Frage eine gelungene Antwort und wurde deswegen 2022 mit dem 2. Bonifatiuspreis für innovative Pastoral ausgezeichnet. Es ist ein Koffer, der an betroffene Familien ausgeliehen wird.

Für wen ist der Trostkoffer?

Zielgruppe des Koffers sind Familien mit Kindern im Altern von 3 bis 12 Jahren. Die Trauersituationen können dabei unterschiedlich sein. Es kann die Oma verstorben sein, ein Elternteil oder auch ein Geschwisterkind. Der Koffer will die Eltern in der Trauersituation, die oft von Sprachlosigkeit und innerer Lähmung geprägt ist, nicht alleine lassen.

Was ist in dem Trostkoffer?

Wenn die Familien den Koffer mit ihren Kindern öffnen, wird ihnen als erstes der Engel Charli auffallen. Der Engel Charli ist eine Art Trostpuppe und darf in der Familie bleiben. Eine begeisterte Näherin hat ihn entworfen und dazu eine ausführliche Nähanleitung angefertigt. Viele fleißige Näher/innen fertigen laufend neue Charlis an. Vielen tut es gut zu wissen, mit dieser aufwendigen Arbeit, Trost spenden zu können. Jeder Charli bekommt ein Armband, auf dem die Näherin/der Näher personalisiert ist.

Weiter zu finden ist in dem Koffer ein Begleitheft. Darin zusammengestellt sind komprimiert Sachinformationen zum Thema Trauer bei Kindern und einige Methoden, die helfen können Trauer auszudrücken und miteinander zu teilen. So können die Kinder z.B. eine Postkarte an ihren Verstorbenen schreiben und diese mit einem Gasluftballon, der im Pfarrbüro erhältlich ist, als Himmelspost versenden

Außerdem finden sich viele Bücher in dem Koffer: Für die Kinder sind es Bilderbücher zum Thema „Gefühle“ und Bücher, die zum jeweiligen Todesanlass passen. Für die Eltern gibt es noch zwei bis drei Sachbücher zum Umgang mit Tod und Trauer in der Familie.

Wie kommen Betroffene zu dem Trostkoffer?

Bewährt hat sich die Werbung in den Kreisen der Kinderkirche, Familiengottesdienstteams und in den Kindertagesstätten. Über das Pfarrbüro kann der Koffer angefordert werden. Der Koffer wird mit passenden Büchern zur verstorbenen Person bestückt. Beim Wunsch nach einem Trostkoffer ist also immer zu fragen, wer gestorben ist. Der Koffer wird dann entweder persönlich bei der Familie vorbeigebracht oder im Pfarrbüro abgeholt.

Was kostet der Trostkoffer?

Für die Familien, die sich einen Koffer ausleihen, fallen keine Kosten an. Für die Organisation des Koffers sind folgende Kosten zu berücksichtigen: Der Koffer selbst ist meist günstig oder kostenlos auf einem Flohmarkt zu erwerben. Teuer ist die Anschaffung von Büchern. Je nach Anzahl der Bücher ist mit 250 bis 400 € zu rechnen. Zu empfehlen ist, die Bücher gebraucht zu erwerben (www.rebuy.de, www.medimops.de, www.booklooker.de, u.a.). Die Materialkosten für den Engel Charli belaufen sich auf ca. 7 €.

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Thema von Anders Norén